Gewaltfreie Kommunikation
reden, damit Verbindung entsteht
Andrea Tanner
8/8/20251 min read
Manchmal sprechen wir und trotzdem kommt beim anderen etwas ganz anderes an, als wir gemeint haben. Aus einem einfachen Satz wird schnell ein Streit, ein Rückzug oder eine Verletzung. Genau hier setzt die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) nach Marshall Rosenberg an.
Sie ist keine „Technik“, die man auswendig lernt, sondern eine Haltung: ein Miteinander, das auf Respekt, Klarheit und Empathie basiert.
Die vier Schritte der GFK – einfach erklärt
Beobachtung statt Bewertung
Beispiel: Statt „Du bist immer unordentlich“ → „Die Jacke liegt auf dem Boden“.
👉 Wir beschreiben, was wir sehen, ohne zu interpretieren.Gefühl benennen
Beispiel: „Ich fühle mich genervt / überfordert / traurig …“.
👉 Gefühle zu benennen macht uns berührbar und ehrlich.Bedürfnis ausdrücken
Beispiel: „Mir ist Ordnung wichtig, weil ich Ruhe brauche, um mich zu entspannen.“
👉 Bedürfnisse sind die Kraftquelle hinter jedem Gefühl.Bitte formulieren
Beispiel: „Könntest du deine Jacke bitte an die Garderobe hängen?“
👉 Eine konkrete, machbare Bitte (keine Forderung) öffnet Raum für Zusammenarbeit.
Warum GFK so wertvoll ist:
Sie entschleunigt hitzige Situationen.
Sie schafft Klarheit, weil wir lernen, uns selbst besser zu verstehen.
Sie fördert Verbindung, weil auch die andere Person sich gesehen fühlt.
Ich habe in vielen Gruppen und Einzelgesprächen erlebt: Wenn Menschen anfangen, ihre Gefühle und Bedürfnisse klar auszudrücken, verändert sich die Atmosphäre sofort. Plötzlich entsteht mehr Verständnis – sogar da, wo vorher nur Frust war.
Kleine Übung für den Alltag
Denk an eine aktuelle Situation, die dich geärgert hat.
Schreib auf, was genau passiert ist (nur Beobachtung).
Notiere, wie du dich gefühlt hast.
Finde das dahinterliegende Bedürfnis.
Formuliere eine Bitte an dich selbst oder die andere Person.
👉 Allein dieses Aufschreiben kann schon viel Druck rausnehmen.
✨ Mein Fazit: Gewaltfreie Kommunikation ist nicht immer leicht – vor allem, wenn alte Muster uns im Griff haben. Aber sie ist ein Weg, der zu mehr Verständnis, Nähe und Frieden führt. Schritt für Schritt kann sie unser Miteinander nachhaltig verändern

